R: Max Claessen A: Mirjam Benkner E: Kathrin Schlomm, Stefan Wunder, Lorenz Baumgarten
„Diese irritierend-komische Champagner-Szene stellt Regisseur Max Claessen an den Anfang seiner genau gearbeiteten Inszenierung dieses bitterbösen aber eben auch sehr witzigen und entlarvenden Stückes, mit der Zeller nach Kaspar Häuser Meer wieder einmal beweist, wie sehr sie das Ohr am rasenden Puls der Zeit hat. Anne hat gerade eine erfolgreiche Werbeagentur verlassen, um sich selbständig zu machen. (Katrin Schlomm brilliert als karrieregeiler, über Leichen gehender Smartphone-Junkie). Nur äußerlich ist sie mit ihrem Ehemann, dem Koch Holger, verbunden, der nach einem Lebensmittelskandal seine Catering-Firma schließen musste und nun arbeitslos ist. Stefan Wunder gibt den Gescheiterten, der bei der Kompensation seiner Nicht- Tätigkeit ebenso krankhaft agiert wie jeder andere Workaholic, perfekt zwischen Resignation und Aufbegehren. Peter, der Hipe-Künstler im Bunde, soll endlich seine Skulpturen-Serie „X-Freunde“ beenden, kriegt es aber nicht auf die Reihe. Großartig stellt ihn Lorenz Baumgarten als eitlen, zornigen, besserwisserischen aber gleichwohl unsicheren Hitzkopf auf der Bühne.“ (Kieler Nachrichten)
„Wie Katrin Schlomm diese rastlose Karrierefrau verkörpert,…das wirkt erschreckend realistisch.“ (SHZ)